Wie ich euch ja schon erzählt habe, bin ich momentan im Praktikum und damit jeden Tag im Wald.
Da das Forstpraktikum das so mit sich bringt, gehen wir hier natürlich auch viel Jagen :-) Da ich noch garnicht dazu gekommen bin, euch zu berichten, hole ich das hiermit mal kurz nach!
Vor einer Woche hatten wir uns zum Morgenansitz verabredet.
Pünktlich fuhren wir mit dem Förster ins Revier und ich hüpfte leise aus dem Auto.
Ein ganzes Stückchen musste ich noch angehen, also pirschte ich leise die Grasschneisen entlang, bis ich endlich meinen Drückjagdbock erreicht hatte.
Schon beim Angehen fiel mir auf, dass die Sauen wieder ordentlich gebrochen hatten.
Und es dauerte nicht lange, als ich vor mir in der Fichtendickung das erste Rascheln hörte. Angestrengt starrte ich in die Dunkelheit und versuchte auszumachen, woher das leise Grunzen und das lauter werdende Schnauben kam. Noch bevor es hellen genug war, dass ich im Dickicht etwas hätte ausmachen können, war die Sau jedoch schon wieder verschwunden.
Also döste ich so auf dem Hochsitz vor mich hin. Der Morgen war sehr schön, eingekuschelt in meine Jacke genoss ich die frische Luft und die hinter den Ästen aufgehende Sonne.
Plötzlich hörte ich ein rascheln links neben mir. Am Rand der Schneise im Laubstangenholz knisterten ein paar Blätter. Ich legte mein Gewehr bereits mit der Mündung in die Richtung, aus der das Rascheln gekommen war und wartete gespannt, was wohl auf das Geknister folgte.
Plötzlich hörte ich ein kaum wahrnehmbares, leises Rascheln hinter mir. Kaum mehr als ein heruntergefallen Ästchen.
Das wird nur ein Vogel gewesen sein, dachte ich mir, schaute aber trotzdem vorsichtshalber hinter mich.
Auf 15 Metern stand ein Bock und ein weibliches Stück.
DAS DARF DOCH WOHL NICHT WAHR SEIN!!! Jetzt nur keine Hektik, gaaaanz langsam...
Langsam und leise versuchte ich, mich auf dem Drückjagdbock umzudrehen... Wo sind die zwei denn jetzt hin? Scheinbar waren die beiden Rehe hinter einer der Buchenstangen verschwunden, nur um jetzt jedoch, von meiner Bewegung überrascht, laut schreckend abzuspringen. Enttäuscht schaute ich dem mittelalten Bock und seiner weiblichen Begleitung hinterher und ärgerte mich, ausgerechnet in die falsche Richtung geguckt zu haben... Etwas gefrustet baumte ich ab. Tja, Pech gehabt. So ist das nunmal ;-)
Gestern und heute haben wir einen Pirschweg in einem unerschlossenem Teil des Reviers gehakt. Dabei hab ich ebenfalls bewaffnet, in ausreichend Sicherheitsabstand angesessen. Dadurch, dass es sich um eine Waldzunge handelt, die mitten ins Feld rein reicht, haben wir uns erhöhte Chancen auf Rehwild ausgerechnet, welches beim Pirschwege haken hochgemacht wird. Bis jetzt hatte ich noch nix vor, aber was nicht ist, kann ja noch werden! Ich halte euch auf dem Laufenden :)