Freitag, 9. Oktober 2015

Spannender Morgenansitz

Heute morgen war mal wieder einer dieser Morgende. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, aufgestanden, in Jagdklamotten geschlüpft und nach einem Kaffe und einem Marmeladenbrot klingelte auch schon das Handy zum Zeichen, dass Christoph vor der Haustür auf uns wartete.
Waffen und Rucksäcke geschnappt, machten Conny und ich uns also auf den Weg. Aus der Haustür raus, waren wir erstmal ein bisschen enttäuscht. Es regnete. Verdammt, hätten wir mal lieber Ausgeschlafen!
Aber nix da, Christoph, allzeit gut gelaunt und motiviert, und seine 9-Wochen alte Viszla-Hündin Klara, mindestens ebenso motiviert, warteten bereits auf uns.
Also alle vier ab ins Auto und los gings ins Revier.
Dort verabschiedeten wir uns nach einem eher müden Waidmannsheil, und machten uns auf, in einer Suppe aus Nebel, Regen und Matsche, im frühmorgendlichen Wald unsere Ansitzeinrichtungen zu finden.
Ich saß an der "Grenzkanzel".
Durch den Nebel konnte ich kaum was sehen, durch den Regen kaum was hören.
Mit Rehwild gerechnet hatte ich bei dem "Sauwetter" eh nicht, und auch mit Schwarzwirl eigentlich nicht, immerhin haben wir noch nie welches gesehen bei uns im Revier, auch wenn es wohl da ist.
Also bin ich in einen leichten Döseschlaf verfallen...
...als ich plötzlich eine Bewegug ausmachte. Rechts hinter den Fichten trottete Schwarzwild! Und zwar ne ganze Rotte! Yay!
Also schnell das Gewehr hoch, immerhin war es ziemlich abzusehen, dass die Sauen gleich auf der Grasschneise auskommen würden.
Ein dickes Stück, noch ein dickes Stück, zwei Frischlinge die sich Deckung gaben, und... Da, plötzlich stand ein Frischling da, mitten auf der Grasschneise, einzeln.
Meine Chance!
Entsichern, zielen, UND.....
drei weitere Sauen stolperten aus dem Altbestand und schubsten meinen Auserwählten vorwärts, ab in den Wald. Und so schnell wie sie gekommen waren, waren die Schweine wieder verschwunden.
Zurück blieb eine aufgeregte Jana :D
Ich guckte ihnen noch lange nach, und war so gebannt von meinem Erlebnis, dass ich den Schuss in nur wenig Entfernung garnicht wahrgenommen hatte.
Gott sei dank baumte ich, getrieben von der Vostellung, es wäre schon voll spät (mein Handy-Akku war natürlich leer, und ich hatte keine Uhr dabei), ab. Nach nur wenigen Minuten kam auch Conny, und fragte mich ganz aufgeregt, ob ich denn was geschossen hätte.
"Alter, es hat doch garnicht geknallt, wie soll ich denn da geschossen haben? Da kann ich ja höchstens mit nem Stein hinterher geworfen haben!"
"Klar hat es geknallt! Voll laut! Dann war das wohl Christoph"
Ups. Ich hab keinen Knall gehört :D
Wir gingen also zur Windwurffläche, wo Christoph angesessen hatten, und hörten schon, wie er ausgiebig Klara lobte.
"Wer geht hier als Schneider nach hause?" rief er uns freudestrahlend zu. "Ich jedenfalls nicht!"
Waidmannsheil!

Er hatte einen Knopfbock erlegt. Seit Mai hat er nix mehr geschossen gehabt, die Freude war riesig. Besonders, da Klara den Schuss einfach verpennt hat :D Schussangst hat die kleine Viszla-Hündin wohl nicht!
Und den Bock fand sie auch super. Besonders beim Aufbrechen ist sie regelrecht ausgeflippt.
Aus der noch so kleinen Klara wird bestimmt bald ein toller Jagdhund :)

So haben wir einen spannenden Morgenansitz gehabt, mit einem beinahe geschossenen Frischling, und am Ende hat doch noch einer von uns Waidmannsheik gehabt. Klara hat gewaidwerkt wie eine ganz Große, und zu meinem Uni-Termin um 10.00 bin ich leider zu spät gekommen :D Aaaaaber egal, dafür hat sich das frühe Aufstehen echt gelohnt :)

 Die Proportionen in der Zeichnung stimmen nicht ganz. Ist nur dafür da, damit ihr euch das besser vorstellen könnt :)



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