Das Auto gepackt, die Gewehre im
Kofferraum: So haben wir uns Dienstag Abend auf den Weg nach
Thüringen ins Eichsfeld gemacht.
Gegen 20.00 Uhr kamen wir in der Jugendherberge an, in der wir bis zum nächsten Jagdtag nächtigen wollten. Ein schickes großes Schloss, mit nett eingerichteten Zimmern und Jagdtrophäen an der Wand lud uns noch zu einem Radler und einem Schwätzchen ein, ehe wir uns in die Betten legten und uns auf den nächsten Tag freuten.
Gegen 20.00 Uhr kamen wir in der Jugendherberge an, in der wir bis zum nächsten Jagdtag nächtigen wollten. Ein schickes großes Schloss, mit nett eingerichteten Zimmern und Jagdtrophäen an der Wand lud uns noch zu einem Radler und einem Schwätzchen ein, ehe wir uns in die Betten legten und uns auf den nächsten Tag freuten.
Der Mittwoch begann für uns um 6:00
Uhr. Wir setzen uns noch auf einen Kaffee in den Speisesaal und
machten uns dann auf den Weg in den Wald. Hungrig hielten wir an
einer kleinen Fleischerei im Dörfchen „Martinfeld“, mit der
Hoffnung auf ein Brötchen. Die Enttäuschung war groß, als wir das
Schild mit den Öffnungszeiten lasen: Geöffnet ab 8.00 Uhr. Ein
kurzer Blick auf die Uhr verriet: Es ist erst halb. Doch die Rettung
nahte: Die nette Verkäuferin winkte uns in den Hinterhof und hielt
uns drei Brötchen mit Eichsfelder Mett hin. Unser Frühstück war
gerettet! :D
Gut gelaunt fuhren wir zum Treffpunkt,
wo bereits die ersten der 120 Schützen geduldig tratschend darauf
warteten, ihre Jagdscheine und Schießnachweise vorzuzeigen.
Nachdem wir an der Reihe waren und uns
unsere Ansteller-Unterlagen abgeholt hatten, quatschten wir
untereinander noch ein bisschen, ehe es losging mit der Ansprache.
Es war sehr windig, und so war es wohl
kurz im Gespräch, die traditionelle „Westerwaldjagd“ abzusagen.
Glücklicherweise fand die Jagd jedoch statt, und allen wurde ein
kräftiges Waidmannsheil gewünscht.
Die Ansteller verteilten sich, und die
Schützengrüppchen fanden sich ein. So machte ich mich gegen 9:15
mit meinem Gastschützen auf den Weg zu unseren Ständen.
Gegen 10.30 Uhr an meinem Stand
angekommen, erklomm ich den im Wind gefährlich wackelnden Hochsitz.
Einige Male wäre mein Cappy mir beinahe weggeflogen, also setze ich
schnell den Gehörschutz auf, sodass die Schirmmütze nicht mehr
weggeweht werden konnte :D
Vor mir lag eine breite Schneise über
ein kleines Tal, bis auf die andere Hangseite waren es knapp 150m.
Ich hatte soeben mein Gewehr geladen,
als ich ein Reh auf der anderen Hangseite in der Dickung verschwinden
sah. Mist, nicht richtig aufgepasst!
Gespannt wartete ich, bis um 10.00 Uhr die Hunde geschnallt wurden, und das Treiben los ging.
Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein
weibliches Stück Rehwild auf 25m breit vor mir, und schaute in meine
Richtung. Langsam stand ich auf, ging in Anschlag und entsicherte.
Ich stach ein und....
PENG!
Ich repetierte durch und konnte
beobachten, wie die Ricke stark zeichnete und nach links im Dickicht
verschwand.
Verdammt!! Da der Anschuss so nah lag,
konnte ich den Schweiß sehen. Ich hatte also getroffen! Dafür hatte
ja auch das Zeichnen gesprochen... doch lag das Stück? Jedenfalls
nicht in Sichtweite.
Ich atmete einmal tief durch und
versuchte mich auf das Geschehen der Jagd zu konzentrieren.
Eine Wildkatze streunte über die
Schneise, als ich das „Hop“ der Treiber vernahm. Also stellte ich
mein Gewehr ins Kanzeleck und wartete, bis ich die orange gekleideten
Männer und den Hund erblicken konnte.
„Na, Fräulein Knaup? Pfeifft der
Wind?“ witzelte der eine Treiber. „Ja“, gab ich zurück, „Ist
schon ziemlich kalt, aber nur die Harten komm' in' Garten!“ sagte
ich mit einem Grinsen zurück.
Ich erklärte, dass ich ein Reh
beschossen hatte, und ich zu 99% sicher sei, es liege nicht weit links
in der Dickung. „Ach, da gehen wir gleich mal schauen!“ gab der
nette Mann zurück und machte sich auf die Suche. Gespannt wartete
ich ab, doch so nahe, wie vermutet, fand sich nichts in der Dickung.
Einige Minuten später dann die Entwarnung: Nach einer Todesflucht
von ca. 80m lag das Reh. Ich freute mich und bedankte mich bei den
Treibern.
Wieder allein, wartete ich gespannt, ob
ich noch ein Stück Wild ausmachen könnte, als es links in der
Dickung neben mir knackte. Ein weiteres Stück Rehwild zog vorbei,
blieb jedoch stets hinter der ersten Baumreihe. Ein sicherer Schuss
wäre nicht möglich gewesen.
So vermerkte ich das Stück auf meiner
Standkarte und erfreute mich einfach nur des Anblicks.
Pünktlich um 12.30 Uhr war Hahn in
Ruh. Ich entlud meinen 98er und machte mich auf den Weg zum Auto. Die
Treiber, die ebenfalls für die Wildbergung zuständig waren,
brachten mir mein erlegtes Stück Wild und ich versorgte es.
Dann machte ich mich auf den Weg,
meinen Gastschützen abzuholen und das erlegte Stück zum
Streckenplatz zu bringen.
Einige Nach- und Kontrollsuchen wurden
koordiniert, während Cornelius, Christoph und ich gemütlich eine
Fanta trunken und eine Gulaschsuppe aßen.
Nach einiger Zeit lag alles Wild auf
der Strecke, und die Treiber, Hundeführer und Schützen versammelten
sich um den mit Fichtenzweigen umlegten Streckenplatz. Die
Jagdhornbläser gingen in Formation, und nach und nach wurden die
Brüche überreicht und die Strecke verblasen.
Ich habe mich sehr gefreut, als ich als
einzige Frau, die etwas erlegen konnte, meinen Bruch überreicht
bekam.
Müde und voller Freude bedankten wir
uns bei unserem Förster für die sehr nette Jagdeinladung und den
aufregenden Tag.
Wir freuen uns schon aufs nächste Mal!
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